Caritasverband für den Kreis Soest stellt mit Kauf von 1700 Klimazertifikaten kompletten Fuhrpark klimaneutral
Ladestecker statt Zapfpistole: Caritas-Vorstand Lutz Gmel würde am liebsten schon jetzt alle Dienstwagen des heimischen Wohlfahrtsverbandes mit Ökostrom betanken. Doch der Austausch von Verbrennen zu Stromern kann nur schrittweise erfolgen. In der Übergangszeit unterstützt die Caritas durch den Kauf von CO2-Zertifikaten weltweit Klimaschutzprojekte.Foto: Marcus Bottin
"Die aktuell rund 800 Tonnen CO2 äquivalente Schadstoffe, die durch unseren Fuhrpark pro Jahr verursacht werden, kompensieren wir durch den Kauf von 1700 Klimazertifikaten auch für die nächsten zwei Jahre." Konkret unterstützt dieser freiwillige Beitrag den Bau einer Hochleistungs-Metro für den öffentlichen Nahverkehr in der indischen Millionen-Metropole Delhi. Dort werden die Fahrgäste bislang — wenig klimafreundlich — mit Bussen, Taxis, motorisierten Rikschas und den drei bestehenden U-Bahn-Linien befördert. Das unter der Hoheit der Vereinten Nationen zertifizierte Transportprojekt wird nach seiner Fertigstellung 513.307 Tonnen CO2-Äquivalent jedes Jahr einsparen.
Weil der Klimawandel global ist, spielt es keine Rolle, wo CO2-Emissionen ausgestoßen oder eingespart werden — am Ende ist die Summe der Treibhausgase entscheidend. Die Caritas für den Kreis Soest unterstützt das Projekt in Indien, da die Reduktion beziehungsweise Kompensation von CO2 in Deutschland sehr teuer ist. In Schwellen- und Entwicklungsländern hingegen kann mit dem gleichen Geld viel mehr für den weltweiten Klimaschutz erreicht werden.
Das Ziel einer Null-Emissions-Fahrzeugflotte lässt sich nur Schritt für Schritt umsetzten
Gleichzeitig treibt der Caritasverband für den Kreis Soest die Transformation seiner Fahrzeugflotte weg von Autos mit Verbrennungsmotoren hin zu Elektro-Fahrzeugen weiter voran. Doch das Ziel einer Null-Emissions-Fahrzeugflotte lässt sich nur Schritt für Schritt umsetzten. Der komplette Austausch aller Autos, von denen der Großteil tagtäglich in der ambulanten Pflege eingesetzt wird, dauert noch Jahre. Für die Übergangszeit ist der Kauf von CO2-Zertifikaten die beste Möglichkeit, klimaneutral zu agieren.
"Wir sehen den Klimaschutz als moralische Verpflichtung für uns und gleichzeitig als gesamtgesellschaftliche Aufgabe", erklärt Lutz Gmel. "Der menschengemachte Klimawandel muss begrenzt werden - und jeder kann dabei mithelfen." Der Caritas-Vorstand hofft auf weitere Mitstreiter für diese freiwillige Maßnahme zum Schutz des Klimas. Es ist allerhöchste Zeit zum Handeln.