Fachbereichsleitung Burgis Korte geht nach 38 Jahren bei der Caritas mit einem sehr guten Gefühl in den Ruhestand
Die Caritas-Vorstände Lutz Gmel und Bettina Wiebers verabschiedeten Burgis Korte (Mitte) mit viel Lob, Dank und den besten Wünschen in den Ruhestand Foto: Marcus Bottin
Doch mit einem einzigen Stab war es nicht getan. Burgis Korte zauberte vier Staffelstäbe aus dem Hut- und überreichte sie an Britta Kinze, Udo Gaden, Georg Karbowski und Martin Müller, die demnächst die zuletzt von ihr verantworteten Teilbereiche übernehmen werden. Sie tue das mit viel Vertrauen und der Gewissheit, dass die aktuellen Dienste nicht nur weitergeführt, sondern mit jungen Blicken und neuen Ideen weiter entwickelt werden, verriet Burgis Korte.
Auf die vergangenen 38 Jahre im Caritasverband blicke sie sehr gerne zurück. Bedeuteten sie doch einen guten und sicheren Arbeitsplatz, gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung, Freiraum für kreatives Gestalten und die Gelegenheit, auf gesellschaftliche Veränderungen und Herausforderungen immer wieder neue Antworten zu suchen und Projekte und Ideen zu entwickeln.
Viel Lob und Wertschätzung
Nach viel Lob und Wertschätzung von Caritas-Vorstand Lutz Gmel und weiteren Gastrednern aus Verband, Schule und Verwaltung, sowie lustigen Anekdoten und besten Wünschen für die Zukunft musste Burgis Korte ein wenig mit den Tränen kämpfen - so emotional war der Abschied. Als sie vor 38 Jahren zur Caritas kam, sollte sie im sozialen Brennpunkt des Werler Nordens erstmalig Gemeinwesenarbeit anbieten. Da habe sich schnell gezeigt, was der Begriff "Freiraum für kreatives Gestalten" aus der Stellenanzeige bedeute, erinnerte sich Burgis Korte. Denn die in der Nachbarschaft angemietete Wohnung besaß keinen Fußboden: "Da habe ich mir ein paar Jugendliche gesucht, bin mit denen in den Baumarkt und habe erste Mal in meinem Leben Fliesen verlegt. Die haben super gehalten."
Fachbereichsleitung Abteilung Soziale Dienste war größte Herausforderung
Es war der Beginn einer Erfolgsstory, die heute noch andauert. "Mit viel Begeisterung, Herzblut und manches Mal auch mit viel Improvisation haben wir dort unzähligen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen einen Ort der Teilhabe, Vielfalt und für viele auch ein kleines Zuhause geschaffen. Es tut so gut zu wissen, dass es diese Kontaktstelle auch nach 38 Jahren noch immer gibt und die Kinder und Jugendlichen dort immer noch Ansprechpartner haben."
Den Staffelstab der Verantwortung gebe sie mit einem sehr gutem Gefühl in neue Hände, sagte Burgis Korte (Mitte) nach 38 Jahren im Caritasverband für den Kreis Soest. Ihre Teilbereiche übernehmen Martin Müller, Udo Gaden, Georg Karbowski und Britta Kinze (von links).Foto: Marcus Bottin
2004 folgte dann ihre größte Herausforderung, die Fachbereichsleitung Abteilung Soziale Dienste, erinnert sich Burgis Korte. Es galt, und gilt noch immer - laufend neue Angebote entwickeln. "Zwischen Wickede und Rüthen haben wir zwölf OGGSen der ersten Stunde aufgebaut und betreuen heute unter dem Dach der Caritas 1000 Schülerinnen und Schüler. Das ist schon eine beeindruckende Zahl." In Kooperation mit dem Jobcenter habe man auch Langzeitarbeitslosen in Caritas-Maßnahmen oftmals neue berufliche Perspektiven anbieten können. Das Soziale Jahr Hellweg existiere bereits im 14. Jahr. Wichtig sei es auch, sich um neue Zielgruppen zu kümmern. So wurden für geflüchtete Menschen Angebote entwickelt, die ihnen das Ankommen und die Integration hier etwas erleichtert.
Besonders am Herzen liegen Burgis Korte die beiden Caritas-Sozialkaufhäuser in Werl und Wickede. Kein Wunder, dass sie sich ihre Verabschiedung in der "sehr schönen Atmosphäre" des KaDeWi gewünscht hatte. "Meine 38 Jahre zeigen: wir haben viel angestoßen, viel bewegt und auf die Beine gestellt - wenn es auch manchmal ganz schön anstrengend war. Ich hatte immer viel Lust und viel Elan. Wir konnten Halt und Orientierung geben und Menschen auch stark machen. Dafür ein großer Dank an alle Kolleginnen und Kollegen." Ins KaDeWi werde sie übrigens auch in Zukunft gerne kommen. "Zum Beispiel mal zum Waffelbacken", versprach Burgis Korte.