Im Bademantel in die Öffentlichkeit: Elisabeth Groth-Hollmann will dabei helfen, der Demenz das Stigma zu nehmen
Ungewöhnliches Outfit, besondere Mission: Elisabeth Groth-Hollmann ist Demenzberaterin bei der Caritas im Kreis Soest und trägt den Bademantel auch in der Öffentlichkeit. Sie will damit ein Zeichen der Solidarität für Menschen mit Demenz setzen – und der Erkrankung das Stigma nehmen.Foto: Marcus Bottin
Als Demenzberaterin der Caritas im Kreis Soest begegnet sie häufig Menschen mit Demenz und deren Angehörigen. "Oft haben diese das Gefühl, sich und ihre Erkrankung verstecken zu müssen. Demenz ist leider häufig noch ein Tabuthema. Und das ist nicht gut", weiß Elisabeth Groth-Hollmann. "Mit der #bademantelchallenge wollen wir ein Zeichen der Solidarität für Menschen mit Demenz setzen. Wir schaffen Aufmerksamkeit, kommen ins Gespräch und tragen dazu bei, der Demenz das Stigma zu nehmen."
Wenn die heimische Demenzberaterin sich in den kuscheligen Frottier-Überwurf hüllt und vor die Tür geht, ist ihr besondere Aufmerksamkeit gewiss. "Manche Menschen sind einfach nur neugierig, andere aber auch irritiert", erzählt Elisabeth Groth-Hollmann. "Wenn ich den Menschen dann erkläre, dass ich dieses ungewöhnliche Outfit trage, um auf die Krankheit Demenz hinzuweisen, bekomme ich praktisch nur verständnisvolle Reaktionen." Besonders wichtig ist es ihr, Verständnis für die Situation zu wecken. Wenn Angehörige wissen, was sich durch eine Demenzerkrankung verändert, können sie ihr eigenes Verhalten besser anpassen - und in schwierigen Situationen gelassener reagieren.
Für Menschen mit Demenz gibt es zwar keine Heilung, aber für sie und ihre Angehörigen gibt es Hilfe und Unterstützung. Zum Beispiel durch Beratungsangebote von Wohlfahrtsverbänden. Die Demenzberatung der Caritas bietet diese kostenfrei an. Elisabeth Groth-Hollmann informiert zum Beispiel, wie der Alltag mit der Demenzerkrankung für alle Beteiligten so gut wie möglich gestaltet werden kann. So können Hilfsangebote durch Pflege- und Betreuungsdienste oder die Tagespflege genutzt werden. Und das heimische Umfeld sollte den Bedürfnissen des Erkrankten entsprechend umgestaltet werden.
Genauso wichtig wie der Mensch mit Demenz sind dessen Angehörige. Welche Entlastungen brauchen sie? Wo sind die eigenen Grenzen? Wie können sie auch gut für sich selber sorgen, damit die eigenen Kräfte immer wieder gestärkt werden? Antworten auf diese und andere Fragen können in der Demenzberatung der Caritas geklärt werden.
Elisabeth Groth-Hollmann bietet Beratungen bei betroffenen Familien zuhause oder in ihrem Büro in Körbecke an. Auch digitale Beratungen sind möglich. Kontakt und Terminabsprache unter Mail: groth-hollmann@caritas-soest.de oder telefonisch: 02924 87956920.