Vorstand und Aufsichtsrat danken auf Delegiertenversammlung in Werl allen Ehrenamtlichen
Caritas-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Thomas Hamm (stehend) stellte erfreut fest, dass das Gemeinwesen und der Gesetzgeber die Rolle der Wohlfahrtsverbände in der Pandemie gesehen und wertgeschätzt haben.Foto: Marcus Bottin
Vorstand und Aufsichtsrat des Caritasverbandes für den Kreis Soest nutzten die Delegiertenversammlung in Werl, um allen Ehrenamtlichen von Herzen zu danken. Den vielen engagierten Helfenden in den Kirchengemeinden gebührt ein besonders großes Dankeschön. Ohne sie wäre die Caritas nicht Caritas.
Nach einer heiligen Messe, die von Pastor Thomas Thiesbrummel in der Werler Wallfahrtsbasilika zelebriert wurde, berichteten die Caritas-Vorstände Lutz Gmel und Bettina Wiebers den Delegierten im Pilgersaal über das zurückliegende Jahr, über laufende Projekte sowie Herausforderungen der Zukunft. Wirtschaftlich ist der Kreisverband Soest bislang gut durch die Corona-Krise gekommen - dank vielfältiger eigener Anstrengungen in nahezu allen Bereichen, aber auch dank umfangreicher staatlicher Hilfen.
Doch genau diese Hilfen lassen viele Wohlfahrtsverbände sorgenvoll in die Zukunft blicken. Rettungsschirme, die für Betriebe der Gesundheits- und Sozialwirtschaft überlebenswichtig waren, sind zu großen Teilen ausgelaufen und wurden nicht verlängert. Die dringend erforderliche Refinanzierung von Hilfen für Bedürftige steht auf der Kippe. Und das in einer Zeit, in der mehr und mehr Menschen vor immer größeren finanziellen Problemen stehen. Der Caritasverband für den Kreis Soest werde auch weiterhin allen Klienten auf Augenhöhe begegnen und bestmögliche Unterstützung anbieten, sagten Lutz Gmel und Bettina Wiebers zu. Zugleich werde die Caritas nicht müde, die Finanzierung erforderlicher Maßnahmen immer wieder bei Politik und Gesellschaft einzufordern.
Auch der Vorsitzende des Caritas-Aufsichtsrates, Dr. Thomas Hamm, stellte fest: "Es war ein ganz außerordentliches Jahr, das von großen Sorgen um das Wohlergehen unserer Patienten und Mitarbeitenden geprägt war, und das von uns allen viele Anstrengungen gefordert hat. Gemessen an den Unsicherheiten und Befürchtungen der frühen Pandemiephase sind wir sehr gut durch diese Zeit gekommen und konnten unsere Dienste für die Menschen im Kreis Soest weiterhin stabil aufrechterhalten. Wir haben erlebt, dass das Gemeinwesen und der Gesetzgeber unsere Rolle in der Pandemie gesehen und wertgeschätzt haben."
Dorothee Schulte gewährte im Interview mit Georg Karbowski höchst interessante Einblicke in die ehrenamtliche Arbeit in einer Caritas-Konferenz.Foto: Marcus Bottin
Anderen zu helfen, hat in Dorothee Schultes Familie eine lange und starke Tradition
Höchst interessante Einblicke in die ehrenamtliche Arbeit in einer Caritas-Konferenz gewährte Dorothee Schulte, die zum Abschluss der Delegiertenversammlung von Caritas-Koordinator Georg Karbowski interviewt wurde. Als ehemalige Vorsitzende der CKD Allagen/Niederbergheim, amtierende Rüthener Regionalvorsitzende und Mitglied der Paderborner Diözesan-CKD-Vorstandes ist Dorothee Schulte Ehrenamtliche mit Herz und Seele. Anderen zu helfen, hat in ihrer Familie eine lange und starke Tradition; ehrenamtliches Engagement gehört zu ihrem Selbstverständnis.
Sie ließ nicht unerwähnt, dass sie zur Amtskirche durchaus eine kritische Haltung besitzt. Die Kirche vor Ort aber, wo die vielen ehrenamtlichen Helferinnen mit ihrem diakonischen Handeln die Konferenzen prägen, dort lohne es sich unbedingt dabei zu bleiben: "Das ist auch Kirche. Das ist Nächstenliebe. Die Caritas ist eine tragende Säule dieser Kirche und absolut nicht wegzudenken."
"Jetzt müssen wir das Alte klug mit dem Neuen verbinden - und das schaffen wir nur gemeinsam"
Dorothee Schulte will auch in Zukunft da sein für andere Menschen - und hofft, dass weiterhin jüngere Menschen nachrücken, die sich dem ehrenamtlichen Engagement widmen. Allerdings müsse man neue Wege suchen, stärker in Projekten denken und andere Zeitfenster anbieten, damit auch Menschen im Berufsleben sich engagieren können. "Wir sind gerade mitten im Umbruch. Wir müssen unsere Caritasarbeit neu strukturieren", sagt Dorothee Schulte, die diesen Weg mitgehen und mitgestalten will. Es gelte, neue Helferinnen zu finden ohne die alten zu verlieren. Schon mehrfach wurde sie gefragt: War denn alles falsch, was wir früher gemacht haben? Dann antwortet sie stets: "Nein, das war nicht falsch. Das war zur damaligen Zeit vollkommen richtig. Aber jetzt müssen wir das Alte klug mit dem Neuen verbinden - und das schaffen wir nur gemeinsam."