Wie kleine Steine große Freude bringen können
Caritas-Pflegefachkraft Kerstin Kanne fand während einer dienstlichen Tour in Büderich einen Marienkäfer-Bördestein. Was ihr Fund in Gang setzte, hätte sie nie erwartet.
Die Kollegin aus der Caritas-Sozialstation Werl versorgt regelmäßig am Wochenende Klienten in Büderich. Vor einigen Wochen entdeckte sie dort während ihres Einsatzes einen „Bördestein" in Form eines Marienkäfers. „Und der bescherte nicht nur mir, sondern auch einigen Klienten meiner Tour, spontan ein Lächeln“, erzählt sie.
Bördesteine sind gemalte kleine Kunstwerke auf Steinen, die versteckt, gefunden und wieder versteckt werden sollen, um möglichst viele Menschen zu erreichen und aufzumuntern. Sie sind auf der Rückseite mit #Bördesteine entsprechend kenntlich gemacht. Einen solchen Fund kann der Finder im sozialen Netzwerk Facebook veröffentlichen, um dem Künstler ein Feedback zu geben. „Natürlich habe ich den kleinen, süßen Käfer-Stein bei Facebook in der Gruppe Bördesteine gepostet“, berichtet Kerstin Kanne.
Was ihr Fund in Gang setzte, hätte sie nie erwartet. Denn schon wenig später kam eine Nachricht von der Mutter der kleinen Marienkäfer-Malerin Magdalena, die immerhin schon fast vier Jahre alt. Die beiden wohnen in Büderich und bemalen dort Steine, um ihre Mitmenschen aufzumuntern. „Durch den Kontakt und das Nachfragen hatte Magdalena die schöne Idee, dass sie Steine für meine Klienten bemalen wollte, um sie in dieser Zeit ein wenig aufzumuntern und ihnen ein Lächeln zu schenken“, erzählt Kerstin Kanne. „Magdalena vermisst ihre Großeltern, die sie aufgrund von Corona nicht besuchen darf, gerade sehr und glaubt, dass es vielen anderen Enkeln und Großeltern genau so geht.“
So malten die kleine Magdalena und ihre Mama Patricia noch etliche Bilder auf Steine, damit die Caritas-Pflegefachkraft sie weiter verschenken kann. „Das ist so eine schöne Geste, die mich wirklich berührt hat“, gibt Kerstin Kanne zu. „Nach und nach ziehen die Steine jetzt in ein neues Zuhause um, und auch die Klienten freut es sehr. Das ist eine kleine positive Geschichte in einer schwierigen Zeit.“
Der Marienkäfer, der den Ausschlag gab, zieht übrigens nicht weiter. Er bleibt bei Kerstin Kanne. „Natürlich nach Rücksprache mit der jungen Künstlerin“, schmunzelt die Pflegefachkraft.