Aber jetzt ist es soweit: Das CarLA mit Sabine Rempe (Einrichtungsleitung) und ihrem Team freut sich, im neuen Jahr durchstarten zu können.
Im CarLa kommen alle Anröchter Bürgerinnen und Bürger auf ihre Kosten: die einen, weil sie sich mit den Dingen des täglichen Bedarfs einschließlich Bücher gut und günstig eindecken wollen; die anderen, weil sie sich von guten Dingen, die zu schade für die Tonne sind, trennen möchten. Und die dritte Gruppe, die das CarLA als Ort der Begegnung und des freundlichen Miteinanders nutzen wird.
"Anfassen erlaubt": Das könnte in großen Lettern über der Eingangstür stehen Liebevoll haben die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen das Angebot aufgebaut. Textilien für Jung und Alt, Möbel, Bücher, Küchenutensilien vom Schneebesen bis zur großen Pfanne, Glasbowlen, Bierhumpen und Kinderspielzeug. "Dass Leute so etwas weggeben! Das ist doch super." Solche Sätze hören Sabine Rempe und ihre Mitarbeiter mehrfach am Tag, wenn begeisterte Besucher hier z. B. das fehlende Teil aus Mutters altem Porzellan-Service oder endlich den Schneeanzug für den Sohnemann finden. Oder einfach froh sind, für kleines Geld den eigenen Haushalt aufmöbeln zu können. Das darf man wörtlich nehmen. "Wir haben viele Anrufe bekommen, dass gute Möbel abzugeben sind", erklärt Burgis Korte (Fachbereichsleitung Soziale Dienste), die neben dem CaKau in Werl (Caritas-Kaufhaus) und dem KaDeWi (Kaufhaus der Wickeder) nun das dritte Kaufhaus eingerichtet hat. "Bei einem Umzug passt manches nicht mehr in die neue Wohnung und ist zu schade zum Wegwerfen - da freuen wir uns, wenn wir solche Schnäppchen bekommen." Eine kleine Holzwerkstatt gehört nämlich auch zum CarLA. Hier werden Möbel so aufgearbeitet, dass die Bezeichnung "wie neu" wirklich stimmt. Freunde alter Schätzchen kommen also auf ihre Kosten und auch Liebhaber modernen Mobiliars werden rasch fündig.
Das CarLA, das sich als Kaufhaus für Jedermann versteht, ist aber noch viel mehr. Hier erhalten langzeitarbeitslose Menschen im Rahmen einer sogenannten Arbeitsgelegenheit eine sinnvolle Beschäftigung und werden in den verschiedensten Arbeitsbereichen qualifiziert und zum Teil auf einen Arbeitsplatz im ersten Arbeitsmarkt vorbereitet. Burgis Korte: "Besonders möchten wir geflüchteten Menschen diese Arbeitsplätze anbieten als eine erste Form der möglichen Integration in unsere Arbeitswelt. Damit geben wir ihnen gleichzeitig ein Stück neue Heimat."
Groß ist der Kreis derer, die tatkräftige "Geburtshilfe" leisteten: die regionalen Caritas-Konferenzen, die katholische und die evangelische Kirchengemeinde, die Eheleute Günter und Anne-Marie Schade, die die Immobilie der Caritas zu einem günstigen Mietzins anvertraut haben; die Spitzen von Rat und Verwaltung, die die Idee des Kaufhauses sofort unterstützend mitgetragen haben; der Diözesancaritasverband Paderborn für die besonders hilfreiche finanzielle Unterstützung sowie die Prof.-Cramer-Stiftung und viele andere. Schließlich gilt ein großer Dank auch Josefa Schorlemer. Sie gehörte im Sommer zu den vielen Anröchtern, die einen passenden Namen für das neue Kaufhaus suchten. Ihr Vorschlag "CarLA" (Caritas Laden Anröchte) errang sofort den Spitzenplatz auf der an originellen Ideen reichen Namensliste. Das CarLA, ist von montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr geöffnet (Tel. 02947/9738565).