Helga Linnemann, Ingeborg Neugebauer und Beratungsstellen-Leiterin Anne Bunse-Stempel (v.l.) stellten den Vertretern der Hueck-Stiftung das Projekt vor.Der Patriot
Nicht so einige Kinder aus Lippstadt, die es ganz besonders schwer haben und deren Familien bereits von der Lippstädter Erziehungsberatungsstelle der Caritas begleitet werden. Für jene hat das Team eine eigene Projektgruppe ins Leben gerufen.
Schon lange angedacht, war dies erst jetzt möglich durch die Unterstützung der Dr.-Arnold-Hueck-Stiftung. Damit ist dieses Projekt im Lippstädter Raum laut den Verantwortlichen einmalig.
Ein Jahr lang läuft zunächst die Förderung, pro Halbjahr arbeiten die beiden Leiterinnen Helga Linnemann und Ingeborg Neugebauer mit je einer Gruppe. Für die ersten sieben Kinder, im Februar gestartet, endet das Projekt jetzt. Sechs bis neun Jahre sind sie alt und stammen allesamt aus besonders problematischen Familien. Einen eigenen Namen hat sich die Gruppe auch gegeben: Yajosotiludaen. Darin haben sie die beiden Anfangsbuchstaben all ihrer Namen miteinander verbunden. Und, das machte das Leiterinnen-Duo ihnen klar, noch etwas anderes verbindet sie: Sie sind nicht die einzigen, deren Eltern sich trennen.
"Es ist ganz wichtig für die Kinder mitzukriegen: Ich bin nicht allein", betont Gruppenleiterin Neugebauer. In zwölf Sitzungen haben die Mitarbeiterinnen jedem einzelnen geholfen, mit der Scheidung klarzukommen - und sie überhaupt erst einmal zu realisieren. Auch konkrete Handlungsmöglichkeiten gab es. Zum Beispiel, was die Kleinen tun können, wenn sie wütend werden - etwa, weil Papa die neue Freundin zum Treffen mitgebracht hat.
Die Vertreter der Hueck-Stiftung zeigten sich interessiert und überzeugt von dem Projekt. "Dass wir damit etwas hier vor Ort bewegen können, war für uns der entscheidende Grund", sagte Vorstandsmitglied Wolfgang Roßbach. Achtzig Prozent der anfallenden Personalkosten übernimmt die Stiftung. Ob sie die Förderung fortsetzt, wird noch entschieden.
Bis jetzt hat die Beratungsstelle nur eigene Fälle aufgenommen, aber mit dem Jugendamt wolle man möglichst bald auch ins Gespräch kommen. Zumindest für die Kinder endet mit den Gruppensitzungen aber die Unterstützung von Seiten der Beratungsstelle nicht. Ein abschließender Brief an die kleinen Teilnehmer ist nämlich schon geschrieben. Darin steht, dass sie sich immer melden können.