Zum Glück gibt es das Ehrenamt: Klaus-Dieter Bromm ist Rentner, aber nicht im Ruhestand
Der 67-Jährige war viele Jahre lang im technischen Außendienst tätig, hatte viel mit Menschen zu tun und empfand diese Kontakte stets als sehr bereichernd. Da erschien die Perspektive, dass mit dem Ende der Erwerbstätigkeit auch die vielen beruflichen Kontakte enden würden, wenig erstrebenswert. "So abrupt raus aus einer regel-mäßigen Tätigkeit, das wollte ich nicht", erklärt Klaus-Dieter Bromm. Zum Glück gibt es das Ehrenamt. In der Tageszeitung entdeckte der Werler zufällig einen Artikel über die heimische Tafel und las, dass dort gerade (mal wieder) ein paar helfende Hände gebraucht wurden. Das war vor fast vier Jahren. Inzwischen - ein förmliches Bewerbungsschreiben (so machen das Menschen, die in den 50er Jahren geboren wurden, auch heute noch) sowie einen Schnuppereinsatz später - zählt Klaus-Dieter Bromm zum festen Stamm der freien Mitarbeiter der Werler Tafel; einer Gruppe Männer und Frauen, die gerne einen Teil ihrer freien Zeit für Menschen zur Verfügung stellen, denen es nicht so gut geht.
"Ich habe im Leben mehr als Glück gehabt, stand nie vor einem Absturz oder ähnlichem", sagt der 68-Jährige. "Von all dem was ich bekommen habe, möchte ich gerne einen Teil zurückgeben. Und jetzt habe ich die Zeit dazu." Diese Motivation eint viele Ehrenamtler. Manche spenden Geld, andere ihre Zeit. Manche können viel abgeben, manche leisten einen eher kleineren Beitrag. So unterschiedlich der Umfang ist, so vielfältig sind die Einsatzmöglichkeiten. Mit dem Ehrenamts-Projekt "EfA - Einsatz für
Andere" bieten wir diverse Betätigungsfelder - alle unter einem Dach und mit professioneller Betreuung.
Dass Klaus-Dieter Bromm bei der Werler Tafel gelandet ist, war ein Zufall. Er weiß: "Es gibt so viele Möglichkeiten, sich sozial zu engagieren, und alle sind wichtig und könnten Unterstützung bestimmt gut gebrauchen. Aber ich konzentriere mich auf eine Sache - und die mache ich dann richtig. Jeder muss für sich selber das Richtige finden." Für Klaus-Dieter Bromm ist es die Arbeit in der Tafel. Die bietet durchaus einige Gemeinsamkeiten mit seiner früheren beruflichen Tätigkeit, aber auch ganz viele Unterschiede. Früher musste er immer technisch auf dem neuesten Stand bleiben, Probleme analysieren und sich stän-dig fortbilden. Solche Anforderungen stellt ein Engagement in der Tafel nicht. "Was ich hier mache ist anders, aber es macht mir Spaß. Und es ist wichtig, denn ich kann hier ganz konkret Menschen helfen, die Hilfe benötigen.
Dabei kommt es auch immer wieder zu schönen Kontakten. Und ein ernst gemeintes Dankeschön freut den Werler auch sehr: "Die Kunden sind dankbar, dass man sich um sie kümmert, und freuen sich, wenn man sie wie ganz normale Menschen behandelt." Noch immer schmunzeln lässt ihn die kuriose Be-gegnung mit einer neuen Tafelkundin aus dem vergangenen Jahr. Klaus-Dieter Bromm hatte erfahren, dass die geflüchtete Frau in ihrer Heimat als Mallehrerin tätig war. Zuhause auf dem Dachboden hatte der Werler noch ein paar weiße Leinwände auf Keilrahmen, für die er keine Verwendung hatte, mit denen er der Frau aber vermutlich eine kleine Freude bereiten könnte. Die bedankte sich auch herzlich für das Geschenk, kam allerdings wenige Wochen später überraschend mit kunstvoll gestalteten Bildern auf genau jenen Leinwänden zurück und drückte sie dem leicht verdutzten Ehrenamtler in die Hände "Die gute Frau hatte offensichtlich gedacht, ich hätte ihr die Leinwände gegeben, damit sie mir ein paar Bilder malt", berichtet Bromm. Das Missverständnis war schnell aufgeklärt, die Erinnerung an eine kuriose und sehr menschliche Begegnung bleibt.
Es sind Geschichten wie diese, die das ehrenamtliche Engagement ausmachen. Und natürlich das gute Gefühl, Gutes zu tun. Mitmacher sind übrigens stets willkommen. Wer sich für ein ehrenamtliches Engagement in einer der zahlreichen Einrichtungen der Caritas im Kreis Soest interessiert, kann sich gerne an unsere Ehrenamts-Koordinatorin Claudia Wetter wenden. Sie bringt zusammen, was zusammen gehört: Menschen die helfen möchten, und Menschen, die ein wenig Unterstützung sehr gut gebrauchen können.
Kontakt: Claudia Wetter,
Telefon: 02941 2848877.
Mail: claudia.wetter@caritas-soest.de