Eine Spende in Höhe von 4000 Euro: Auch für Willi Pieper ist eine solche Summe durchaus ungewöhnlich. "Das ist die bislang größte Einzelspende", freute sich der Leiter der Geseker Tafel, als er den Scheck in der Provinzial-Geschäftsstelle Geseke entgegennahm. Deren Leiterin Annette Mötting hatte gemeinsam mit Michael Eßer dafür gesorgt, dass die Geseker Tafel den immer größeren Bedarf weiterhin decken kann.
Annette Mötting (Mitte)und Michael Eßler (2. v.l.) überreichten in der Geseker Provinzial-Geschäftsstelle den Scheck an Monika Günl (l.) Willi Pieper und Georg Karbowski (r.). Foto: Caritas
"Wir wissen, dass das Geld bei Ihnen in guten Händen ist", würdigte Mötting das Engagement den Teams, das bei jedem der beiden wöchentlichen Arbeitstage rund 30 bis 35 Kunden mit Lebensmitteln versorgen kann. "Wenn man berücksichtigt, das jeder der Kunden mit Berechtigungsschein noch Familienangehörige hat, kommen wir leicht auf 150, der auf die Tafel angewiesen sind", lenkte Georg Karbowski, Caritas-Koordinator im Dekanat Lippstadt-Rüthen, die Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse der teilweise sehr großen Familien. Die 4000-Euro-Spende, so erklärte Michael Eßer aus Münster, stammt aus der weihnachtlichen Sammelaktion des Vereins "Provinzialer in Westfalen-Lippe helfen".
Annette Mötting, die sich ihrerseits auf dem heimatlichen Weihnachtsmarkt von Willi Pieper über die Arbeit der Tafel informiert hatte, sorgte dafür, dass ein Fünftel der Summe nach Geseke floss. "Das kommt genau zur richtigen Zeit", würdigte Willi Pieper die Spende. "Wir haben momentan einen immensen Zulauf und sind jetzt bald am Ende unserer Kapazitäten." Auch in Geseke finden immer mehr Asylbewerber - Familien und Einzelpersonen - eine vorläufige Unterkunft. Sie führen ihre eigenen Haushalte und sind auf dien preiswerten Lebensmittel angewiesen, die sie in der Tafel erhalten. "Unsere Verkaufsnachmittag sind lang und anstrengend geworden", erklärte Willi Pieper. "Alles wird von Ehrenamtlichen erledigt. Früher hat es ihnen mehr Spaß gemacht. Heute ist es Arbeit und Job."
Um den Asylbewerbern den Weg nach Geseke zu ersparen, kann er sich vorstellen, in einem Flüchtlingsheim eine Tafel-Außenstelle einzurichten. "Das sind erste Gedanken", bittet sich Pieper etwas Zeit aus. "Wir werden jetzt überlegen, wie das Geld sinnvoll eingesetzt wird." Gemeinsam mit Georg Karbowski nutzte er die Gelegenheit zur Werbung für das ehrenamtliche Engagement: "Wir können weitere Hilfen gebrauchen, kommen Sie zu den Öffnungszeiten zu uns oder rufen Sie an."
Die Geseker Tafel ist mittwochs und freitags jeweils von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Pro Arbeitstag werden zehn Ehrenamtliche gebraucht, die die Lebensmittel abholen, sortieren und ausgeben. "Das geht nicht mal eben so", erklärt Georg Karbowski. "Das ist schon Arbeit. Aber eine Arbeit, die notwendig ist und die z. B. im Ruhestand eine sinnvolle und sehr befriedigende Beschäftigung bietet." Willi Pieper gibt gern weitere Informationen. Er ist unter der Telefonnummer 0171 8683301 erreichbar.