Zum zehnjährigen Bestehen der Gruppe „Gedächtnistraining“ überreichte Marlies Horst-Marx (5. v. r. ) jeder Teilnehmerin eine Rose. Ganz links im Bild Eva Mertins.
Die aktiven Frauen in der Gruppe "Gedächtnistraining" sind solche Übungen gewohnt. Nicht das Wissen ist Schwerpunkt dieser Übung. Konzentration ist gefragt, wenn Marlies Horst-Marx loslegt: Wie heißt Fräulein Langstrumpf mit Vornamen, welche Insel liegt im Bodensee, wie kann man 1000 Meter anders bezeichnen, wie lautet der Vorname der CDU-Kanzlerkandidatin?
Einmal pro Woche, immer montags, kommt die Gruppe "Gedächtnistraining" im Mehrgenerationenhaus in der Wasserstraße zusammen, um gemeinsam das Gedächtnis zu trainieren. Das letzte Treffen stand unter einem besonderen Stern. "Wir haben uns zum ersten Mal im November 2007 getroffen. Das heißt, wir sind jetzt zehn Jahre zusammen", resümierte Marlies Horst-Marx und ließ den Zeitungsartikel herumgehen. Die Diplom-Sozialpädagogin und ausgebildete Gedächtnistrainerin beim Bundesverband Gedächtnistraining und der Gesellschaft für Gehirntraining sowie ausgebildet im Neurokinetik-Training (Koordinationstraining) überreichte jeder Teilnehmerin eine rote Rose. "Wir treffen uns seit diesem November regelmäßig. Manchmal fehlt eine Dame, weil die Enkelkinder sie brauchen. Aber im Großen und Ganzen trainieren wir unsere grauen Zellen schon sehr regelmäßig. Dabei werden durch verschiedene Übungen und Methoden - mal mündlich, mal schriftlich - verschiedene Hirnbereiche aktiviert. Und für die, die es wollen, gibt es für zuhause eine Lustaufgabe. Wir sind zu einer sehr netten Truppe zusammengewachsen. Und glauben Sie mir: Die Gruppe passt höllisch auf, wenn ich einen Fehler mache." Das soll so allein nicht im Raum stehen bleiben. "Wir müssen aber auch sagen, dass es ohne Frau Horst-Marx nicht ginge, und dass wir uns bei ihr sehr wohl fühlen." Die Feststellung einer Teilnehmerin wird mit bestätigendem Nicken rund um den Tisch unterstützt. Und noch etwas ist den Frauen wichtig: "Wenn die Stunde vorbei ist, fühlt man sich frisch und fit. Das ist toll."
Eva Mertins (Einrichtungsleitung Caritas-Sozialstation Bad Sassendorf), mit deren Hilfe die Gruppe "Gedächtnistraining" vor zehn Jahren zusammenfand, kann von einem weiteren, sehr liebenswerten Detail berichten: "Bei diesen wöchentlichen Treffen sind viele nette Bekanntschaften entstanden, die auch außerhalb der Treffen lebendig sind. Und wenn mit höherem Alter das Gedächtnis vielleicht doch etwas nachlässt, so ist das nicht schlimm. Jeder bleibt in der Gruppe und wird so angenommen, wie er oder sie ist."
Natürlich finden die Treffen nicht immer im Mehrgenerationenhaus statt. Das Gedächtnis kann überall trainiert werden: am runden Tisch, beim Spaziergang durch den Park, beim Weihnachtsessen: "Selbst in einem Café haben wir schon zusammengesessen und trainiert."
Wer sich dem Gedächtnistraining anschließen möchte, ist herzlich willkommen. Eine "Schnupperstunde" ist selbstverständlich und kann bei Eva Mertins in der Caritas-Sozialstation (Telefon 02921/36060) verabredet werden.