Jasmin Holtmann (knieend links), leitet beim DRK den Erste-Hilfe-Kurs, bei dem die Teilnehmer des SJH die wichtigsten Maßnahmen für den Notfall erlernen. Anne Dirks (5. v. r.), Projektkoordinatorin beim Caritasverband.
Soest. Für die Jugendlichen, die jetzt beim Caritasverband Kreis Soest das Soziale Jahr Hellweg (SJH) beendet haben, hat sich der Einsatz gelohnt. Fünf begannen eine Ausbildung (Heilerziehungspfleger, Hotelfachfrau, Bürokaufmann, Erzieherin, Sozialhelfer). "Als sie bei uns angefangen haben, bezogen sie alle Leistungen vom Jobcenter Arbeit Hellweg Aktiv (AHA). Jetzt, nach dem Sozialen Jahr Hellweg, sind sie im ersten Arbeitsmarkt angekommen", sieht Anne Dirks, Koordinatorin für das Projekt SJH, wie erfolgreich die Jugendlichen ihre Chancen wahrgenommen haben. Doch sie kann auch von weiteren Erfolgen berichten: Denn drei Teilnehmer besuchen weiter die Schule, um einen höheren Bildungsabschluss zu erlangen, und ein junger Mann qualifiziert sich bei einer sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbeschäftigung im Altenheim weiter, um dort im nächsten Jahr eine Ausbildung als Altenpfleger zu beginnen.
Gemeinsam mit dem Jobcenter Arbeit Hellweg Aktiv (AHA) hat der Caritasverband Kreis Soest das Projekt SJH vor vier Jahren als passgenaue Maßnahme für junge Leistungsbezieher ins Leben gerufen. Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 16 und 24 Jahren werden durch die Integrationskräfte der AHA zugewiesen. "Da war eine 23-Jährige bei uns, die nach dreijähriger Elternzeit trotz abgeschlossener Ausbildung keinen Job bekam", erinnert sich Dirks. "Sie fand nach dem SJH eine Anstellung als Hauswirtschaftshelferin."
Unsicherheit bei der Berufswahl, Perspektivlosigkeit, fehlendes Selbstvertrauen, Frustration nach einer abgebrochenen Ausbildung: Es gibt viele Gründe, warum junge Menschen für sich auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chancen sehen und den Mut verlieren.
An sie richtet sich das SJH-Angebot von Caritas und Jobcenter AHA: Mindestens für sechs, maximal für zwölf Monate werden die jungen Männer und Frauen, durch die Integrationsfachkräfte der AHA dem Projekt zugewiesen. Sie finden Einsatzorte in sozialen Institutionen wie Krankenhäusern, Kindergärten und Pflegeeinrichtungen im Kreisgebiet. "Dort arbeiten sie im pflegerischen, pädagogischen, kulturellen, ökologischen, hauswirtschaftlichen oder hausmeisterlichen Bereich", beschreibt Anne Dirks, was die jungen Menschen erwartet. "Dabei erkennen sie, wo ihre besonderen Stärken liegen und können sich besser der Berufswahl stellen. Künftige Arbeitgeber ersehen aus dem qualifizierten Zeugnis, mit dem das SJH endet, dass der junge Mensch, der sich da um einen Arbeitsplatz bewirbt, über ein erhebliches Potenzial sozialer Kompetenzen verfügt."
Während des Sozialen Jahrs Hellweg werden sie von Anne Dirks intensiv sozialpädagogisch betreut und begleitet. Regelmäßig ruft sie die SJHler zu Seminaren im Haus der Caritas zusammen, in denen es u. a. um die Themen Gesprächsführung, Bewerbungstraining, berufliche Orientierung und Gesellschaftskunde geht. Darüber hinaus steht die persönliche Beratung und Begleitung der Teilnehmer im Mittelpunkt. Im Rahmen des SJH absolvierten die Teilnehmer z.B. einen zwölfstündigen Erste-Hilfe-Kurs, der nicht nur für den Erwerb des Führerscheins genutzt werden kann, sondern auch eine wichtige Qualifikation für eine spätere Beschäftigung im sozialen Bereich ist.
"Das Soziale Jahr Hellweg ist eine besonders erfolgreiche Maßnahme und wird von den Integrationsfachkräften der AHA intensiv eingesetzt. Eine Erfolgsquote bei der Perspektiventwicklung für junge Menschen, einer Integration in Arbeit oder Ausbildung von über 60 Prozent spricht für sich" so Michael Hammerschmidt, Koordinator für den Bereich U25 der AHA.