Bei der Scheckübergabe: Hans-Gerd Hesper freut sich über die großzügige Spende der Rüthener Caritas-Konferenz
700 Euro waren beim traditionellen Sockenverkauf beim Weihnachtsmarkt zusammen gekommen. Neun Strickerinnen - Monika Arens, Josefine Betten, Elisabeth Föllmer, Gertrud Hennig, Marilis Henze, Helga Herbst, Bärbel Nolte, Regine Winkler und Adeline Deuke - lassen im Vorfeld die Nadeln klappern. „Hier wird mit so wenig so große Freude bereitet“, betonte Gemeindereferentin Christa Mertens. „Es gibt Leute, die kommen eigens wegen dieser Socken zum Weihnachtsmarkt.“ Wobei dort auch andere Strickwaren verkauft werden. „Mützen waren der Renner.“
Gut gebrauchen kann die Rüthener Tafel die Finanzspritze. „Wir müssen jede Woche Waren zukaufen, um unser Angebot attraktiv zu halten“, erläuterte Hans-Gerd Hes-per. Konstant geblieben sei die Zahl der Kunden in den vergangenen fünf Jahren. „Es wäre besser für uns, wenn wir weniger Kunden hätten, würde dies doch bedeuten, dass die Not nicht so groß ist.“
Schon des Öfteren bedacht worden ist in der Vergangenheit der Sozialfonds der Caritas, den Georg Karbowski von der Caritas Soest vorstellte. „Wir können nicht die Leute entschulden, es geht mehr darum, den Kühlschrank zu füllen oder einen Kühlschrank zu kaufen.“ Jede Anfrage wird dabei genau überprüft. Auch Bürger aus Rüthen suchen bei Karbowski und dem Sozialfonds Hilfe. „Es ist so, dass sie sich eher bei mir als vor Ort melden, um eine gewisse Anonymität zu wahren.“
2015 wurden in den drei Programmen der Caritas -Sozialfonds und Fonds für Alleinerziehende sowie Aktion Lichtblicke 50.000 Euro ausgezahlt, was ohne die Hilfe der Caritas-Konferenzen nicht möglich sei. „Danke, dass sie Solidarität üben mit Menschen, denen es nicht so gut geht und für die der Kauf einer Brille schon eine große Hürde darstellt.“
Lob hatte er nicht nur für die Unterstützung durch die Rüthener Caritas, sondern auch für deren guten Stand in Rüthen. So arbeiteten 98 Mitarbeiter, 19 Männer und 79 Frauen, im vergangenen Jahr bei der Caritas mit, 25 davon sind in mehreren Gruppen tätig. „Eine Quote von 20 Prozent Männern gibt es sonst nirgendwo“, betonte Karbowski. Außerdem sei die Rüthener Caritas-Konferenz die größte im Kreis - und auch, dass der Vorstand anwachse, gebe es sonst nirgendwo. „Sie brechen den einen oder anderen Rekord.“
Neu im Vorstand mitarbeiten werden Helga und Dieter Kooke sowie Christiane Schulte-Gerwein und Marion Lausen. „Vier neue Leute „ wir verdoppeln uns“, freute sich Vorstandsmitglied Elisabeth Schäfer.
Sie handeln ganz nach dem Motto, das auch Regina Meyer und Hildegard Hattwig in ihrem Vortrag propagierten: „Willst du froh und glücklich leben, lass ein Ehrenamt dir geben.“ Denn: „Man weiß, woher das Gute stammt. Wenn Not am Mann, dann Ehrenamt.“
Text und Foto: Westfalenpost Warstein/24. Februar 2016